Rok: 2010
Ročník: 17
Číslo: 2
Název: Schleiermacherovy promluvy O náboženství 1799 (Erlangenský seminář)
Uspořádal: Jan Kranát
Obsah
Jan Kranát |
Předmluva Schleiermacherův první pobyt v Berlíně (1796–1804) |
Wolfgang Schoberth | |
Hans-Hermann Tiemann | |
Olga Navrátilová |
Jednotlivec a universum ve Schleiermacherových promluvách O náboženství |
Tomáš Živný | |
Jan Kranát |
Vyslovit, zachytit, znázornit.“ Pojem pocitu ve Schleiermacherových promluvách O náboženství |
Autor: |
Jan Kranát |
Citace: |
KRANÁT, Jan. Předmluva Schleiermacherův první pobyt v Berlíně (1796–1804). Studie a texty Evangelické teologické fakulty. 2010, sv. 17, č. 2, s. 3-16. |
Autor: |
Wolfgang Schoberth |
Abstrakt: |
Zusammenfassung: Schleiermachers Reden „Über die Religion“ in ihrem Kontext. Der Aufsatz zeigt die Bedeutung des Kontexts der Reden für ihre Interpretation auf und verwendet ihren vollen Titel als hermeneutischen Schlüssel zum Verständnis der Reden. Das Genre der Rede fokussiert im Gegensatz zur Abhandlung einen konkreten Adressaten, der bewegt werden soll und in dessen Plausibilitätsraster sich Schleiermacher in seiner durchgängig apologetisch ausgerichteten Rede bewegt. Bei den Adressaten handelt es sich um die Frühromantiker, in deren Kreisen er sich zum einen selbst bewegt, zum anderen als reformierter Prediger ein anderes Verständnis von kirchlicher Tradition hat. Diese Dissonanz ist im Großen zugleich die Spannung zwischen Theologie und Kirche der Zeit, die auf einer Entfremdung der christlichen Intellektuellen von der erstarrten Kirche gründet. Auf diesen Gegensatz geht der Autor in der Argumentationsstruktur der Reden ein, die in der Synthese dieser scheinbaren Gegensätze von Religion und Bildung mündet. |
Citace: |
SCHOBERTH, Wolfgang. Schleiermacherovy promluvy O náboženství a jejich kontext. Studie a texty Evangelické teologické fakulty. 2010, sv. 17, č. 2, s. 17-25. |
Autor: |
Hans-Hermann Tiemann |
Abstrakt: |
Zusammenfassung: Perspektivische Kombinatorik bei Schleiermacher – Theorie einer universalen Verständigung. Eine Einführung anhand der Reden über die Religion, der Kurzen Darstellung des theologischen Studiums und der Glaubenslehre. Der Aufsatz betrachtet das theologische Werk Friedrich Schleiermachers als theoretische Grundlage und Anwendungsversuch einer perspektivischen Kombinatorik aus philosophischen und theologischen Sichtweisen, die es möglich macht, von einem dezidiert christlichen Standpunkt aus die Unterschiede zwischen den verschiedenen Religionen und Konfessionen zu erfassen, ohne dabei Absolutheitsansprüche geltend zu machen oder auf bloße Durchsetzung der eigenen Position zu drängen. Dies zeigt er zunächst anhand der philosophischen Theologie, die Schleiermacher in der „Kurzen Darstellung des Theologiestudiums“ ausbildet. Ihr zentraler Gedanke liegt in der Notwendigkeit, dass alle theologischen Fächer ihren Beitrag leisten zum Ganzen der Theologie und dass sie dies tun in ständigem Austausch mit den ihnen benachbarten Wissenschaften und unter steter Ausrichtung auf die kirchliche Praxis. Dadurch wird die theologische Arbeit zu einem Verständigungsprozess, den der Verfasser schon in den „Reden über die Religion“, aber in ausgezeichneter Form in der „Glaubenslehre“ umgesetzt findet. Unter vergleichender Bezugnahme auf andere Religionen und Konfessionen stellt Schleiermacher dort das Besondere und Vorzügliche des Christentums protestantischer Prägung heraus, entreißt es aber dadurch nicht dem weiten Feld der allgemeinmenschlichen religiösen Erfahrungen. Schließlich folgert der Verfasser, dass und wie Schleiermachers Konzeption einer perspektivischen Kombinatorik sowohl Anknüpfungspunkte für eine Überwindung allzu starker Abgrenzungen zwischen den verschiedenen Religionen bzw. Konfessionen bietet als auch die Überhöhung bestimmter kirchlicher Hierarchien, ob nun struktureller oder intellektueller Art, zu relativieren hilft. |
Citace: |
TIEMANN, Hans-Hermann. Schleiermacherova perspektivická kombinatorika – teorie univerzálního dorozumění. Uvedení do tématu podle promluv O náboženství, Krátkého přehledu teologického studia a Věrouky. Studie a texty Evangelické teologické fakulty. 2010, sv. 17, č. 2, s. 26-47. |
Autor: |
Olga Navrátilová |
Abstrakt: |
Zusammenfassung: Der Einzelne und das Universum in Schleiermachers Reden Über die Religion. Obwohl der Einzelne als ein selbstständiges Thema Schleiermachers Aufmerksamkeit erst in den Monologen gewinnt, will dieser Artikel zeigen, dass für die Frage von Schleiermachers Verständnis mit Blick auf den Einzelnen schon die Reden grundlegend sind. Es wird behauptet, dass das Verhältnis des Menschen zum Universum, das sich in der Religion äußert, für die Konstitution der Individualität wesentlich ist. Die religiöse Erfahrung, die als eine Erfahrung der Einheit des Einzelnen und des Ganzen begriffen wird, erschließt dem Menschen sein Angewiesensein auf das Universum, das jede begrenzte Individualität überschreitet und das sich zugleich in einer unendlichen Reihe immer neuer individueller Gestaltungen zeigt. So ist das Universum die Quelle jedes Einzelnen, der nie isoliert von seinem Verhältnis zum Ganzen gedacht werden kann. Der Einzelne kann deshalb nur von seinem Verhältnis zum Universum aus recht verstanden werden. In diesem Sinne ist die religiöse Erfahrung die ursprünglichste menschliche Erfahrung mit sich selbst wie mit der Welt und als solche auch die Bedingung einer angemessenen Ethik und Philosophie. |
Citace: |
NAVRÁTILOVÁ, Olga. Jednotlivec a universum ve Schleiermacherových promluvách O náboženství. Studie a texty Evangelické teologické fakulty. 2010, sv. 17, č. 2, s. 48-62. |
Autor: |
Tomáš Živný |
Abstrakt: |
Zusammenfassung: Die Mystik in Schleiermachers Reden Über die Religion Die Religionsphilosophie Friedrich Schleiermachers wurde manchmal als „Mystik“ bezeichnet. Die älteren Autoren wie Wilhelm Dilthey haben damit vor allem die Unmittelbarkeit der „Anschauung des Universums“ gemeint, die neueren wie Emil Brunner haben Schleiermachers „Mystik“ als Gegenpol des „Wortes“ verstanden und so seine Kritik durchgeführt. Der Text der Reden Über die Religion bietet uns aber mehrere Äußerungen zur Mystik an, die zwar teilweise auch kritisch gemeint sind, teilweise aber eigene „mystische“ Neigungen Schleiermachers ausdrücken. Schleiermacher warnt die „phantastischen Naturen“, denen es an durchdringendem Geist gebricht, vor bloßen „Anfällen der Religion“. In diesem Zusammenhang finden wir aber „eine große kräftige Mystik“, die sich durch „heroische Einfalt“ und „stolze Weltverachtung“ auszeichnet und die Tomáš Živný mit Schleiermachers eigener Konzeption der „Anschuung des Universums“ identifiziert. |
Citace: |
ŽIVNÝ, Tomáš. Mystika Schleiermacherových promluv O náboženství Studie a texty Evangelické teologické fakulty. 2010, sv. 17, č. 2, s. 63-74. |
Autor: |
Jan Kranát |
Abstrakt: |
Zusammenfassung: „Aussprechen, festhalten, darstellen“. Zum Begriff des Gefühls in Schleiermachers Reden. Die Religion nach Schleiermachers Reden ist „Anschauung und Gefühl des Universums“. Die erste Ausgabe der Reden (1799) betont stark das Vermögen der Anschauung, das Gefühl dagegen scheint nur eine innere Seite derselben zu sein. Der Artikel versucht allen sentimentalen Interpretationen zu entkommen und das Gefühl der Reden im Kontext des Gefühls als „unmittelbares Selbstbewußtsein“ der späteren Glaubenslehre zu verstehen. Nach klaren und ziemlich häufigen Indizien drückt auch das Gefühl der Reden eine unmittelbare Einheit des Universums mit dem Selbstbewußtsein aus, nicht aber in einer mystischen Form, sondern vielmehr in einer Gemeinschaft mit anderen. Das Universum offenbart sich weniger in der Natur als in der menschlichen Geschichte, die Gemeinschaft mit anderen ist dessen vorzüglichste Darstellung. Deswegen müssen alle eigentlich religiösen Gefühle auch ausgedrückt und mitgeteilt – d.h. „ausgesprochen, festgehalten, dargestellt“ – werden. Eine religiöse Erfahrung wird so vorerst ein Erfahren der Gemeinschaft mit anderen – und damit mit dem Universum. In dieser Gemeinschaft, die später in der Glaubenslehre „fromme Gemeinschaft“ genannt wird, können wir ganz klar die christliche Kirche erkennen, deren Verkündigung jedenfalls eine Vorbedingung aller „christlich frommen“ Erfahrungen werden muss. Schleiermacher drückt mit solch ungewöhnlichen Mitteln eine ziemlich traditionelle kirchliche und reformatorische Lehre vom Primat des verkündeten Wortes über allem individuellen Glauben aus. |
Citace: |
KRANÁT, Jan. Vyslovit, zachytit, znázornit.“ Pojem pocitu ve Schleiermacherových promluvách O náboženství. Studie a texty Evangelické teologické fakulty. 2010, sv. 17, č. 2, s. 75-98. |
Univerzita Karlova
Evangelická teologická fakulta
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